ELLERBEK. „Wie sieht der denn aus, eine zerknitterte Hose und die Schuhe dürften auch mal wieder geputzt werden“, entfuhr es einer Besucherin in „Langelohs Diele“, als der Biobauer und Autor Matthias Stührwoldt den Veranstaltungsraum betrat. „Das ist ein ganz einfacher, schlichter, der immer so auftritt“, erklärte Ingrid Bock, die aus Bad Bramstedt nach Ellerbek gekommen war und wie die übrigen Besucher einen amüsanten Abend verbrachte.
Die in platt- und hochdeutsch vorgetragenen, teilweise autobiografischen Storys, die der Autor aus Stolpe bei Plön mit norddeutschem Charme oder auch einem hintergründigen Lächeln zum Besten gab, brachten die Gäste ein ums andere Mal zum Lachen.
Im Mittelpunkt der Geschichten steht stets das ländliche Leben und die Familie, zu der unter anderem fünf Kinder im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren gehören. Kein Wunder also, dass Matthias Stührwoldt mit Pubertätsproblemen bestens vertraut ist, mit „modernem Shit“ konfrontiert wird und dabei zum LAN-Party-Killer wird. Schuld ist der Wasserkocher den der Bauer eines Morgens anstellt und damit einen Stromausfall auslöst. Nicht ahnend, dass damit die nächtlichen virtuellen Abenteuerwelten seines Sohnes und dessen Freunde zu Nichte gemacht werden.
Festgehalten wird aber auch an Traditionen. Wie schon in Vaters „Arbeitsbüks“ sind auch für den Sohn Messer, Nagel, Draht und Band wichtige Utensilien in der Hosentasche.
Wie ein roter Faden zieht sich dabei ein „blaues Band“ durch die Storys, das durchaus ebenso als Ersatz für die Tanga-Strings der Töchter eingesetzt werden könnte. Deftig wird es, als der blonde Bauer sein neuestes Buch „Gassi gahn“ vorstellt und darüber schwadroniert, ob die enthaltene CD mit Popel festgeklebt wurde.
Quelle: Pinneberger Tageblatt