„Kellerkabarett“ – Selbstironie und Wortwitz


Kabarettisten zeichnen Bild vom Alltag auf dem Land.

Kellerkabarett 2015

Nur ein Handtuch und Socken: Spärlich bekleidet zeigte sich Ralf Keller (links) mit seinem Duett-Partner Kay Kankowski.

ELLERBEK | Gerüchten zufolge gehen die Deutschen zum Lachen in den Keller. Nicht so in Ellerbek: Dort zieht es die Besucher in Langelohs Diele. Etwa 30 Gäste konnten es kaum erwarten, den Kabarettisten Ralf Keller sowie den Musiker und Gitarristen Kay Kankowski zusammen als „Kellerkabarett“ zu sehen. Das Duo ist derzeit auf Tournee durch den Norden.

Gemeinsam zählten die Gäste mit Keller den Countdown, bis die Show losging. Bevor Musik und Poesie starteten, stellten sich die beiden Künstler vor. Keller, der Namens- und Ideengeber des Kabarett-Duos, ist vierfacher Vater und lebt in Schleswig-Holstein. Hauptberuflich arbeitet er als Sozialpädagoge. Kankowski ist dagegen Vollblutmusiker. Der 52-Jährige singt und spielt Gitarre hauptberuflich seit 20 Jahren. Des Weiteren unterrichtet er an Musikschulen in Eckernförde und Kiel und spielt außerdem in diversen Bands.

Mit spitzer Zunge und einigen sarkastischen Bemerkungen schafften es die beiden schnell, das Publikum zu begeistern. Sie präsentierten plattdeutsche Comedy, Geschichten und Lieder und erzählten außerdem aus ihrem Alltag. „Ich hab mich häufig schon gefragt, was sich so ein cooler Jugendlicher eigentlich denken muss, wenn man ihm beispielweise was über das 17. Jahrhundert erzählt“, sagte Keller, der mit viel Charme und Witz über sein Berufsleben berichtete.

Außerdem gab es für die Besucher nach der Show die Möglichkeit, die erste veröffentlichte CD der beiden Künstler zu kaufen. „Wir haben sehr viel Wert darauf gelegt, alle Musikrichtungen mit dem Plattdeutschen zu verbinden“, erklärte Keller. Dazu gehören auch Raggae-Stücke. Sie luden unter anderem bei ihren Liedern „Born für Korn“ oder auch „Kiffer opp’n Dörpen“ zum Mitsingen und Klatschen ein.

Für den hochdeutschen Teil war an diesem Abend Kankowski zuständig. „Ich kann eigentlich kein Plattdeutsch sprechen. Als ich jünger war, habe ich es mal gesprochen. Aber nach so vielen Jahren habe ich es wieder verlernt“, so der Gitarrist. Dennoch stimmte er lauthals bei den plattdeutschen Liedern mit ein.

Ein besonderer Höhepunkt des Abends war das Fußball-Lied. Während Kankowski zuerst allein zu Singen begann, kam plötzlich auch Keller hinzu. Lediglich mit einem Handtuch bekleidet und in typischen Fußballersocken sang er voller Inbrunst das Lied. „Meine Herren, da müssen sie jetzt leider durch. Wir möchten schließlich auch den Frauen einen Leckerbissen bieten“, sagte Keller. Die beiden Künstler boten ein abwechslungsreiches Programm mit viel Wortwitz und auch Selbstironie. Die Zufriedenheit konnte man sowohl den Gästen als auch Veranstalterin Gerlinde Langeloh ansehen.